Nachdem die Strabag ihre österreichweit 1000 Baustellen einstellt, ziehen andere Baufirmen nach. Die Entscheidungen seien branchenweit abgestimmt worden.
(Stand: 27.3.2020)
Durch einen speziellesn 8-Punkte soll es für die Baubranche jetzt möglich sein, auch in der Coronakrise weiter zu arbeiten. Diese 8 Punkte sollen dieses Vorgehen auch rechtlich absichern. Grundlegend geht es um erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, dass eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus so weit als möglich verhindert wird. Konkret geht es dabei um folgende 8 Punkte:
8 Punkte Plan für bessern Schutz auf den Bausellen
(Stand 18.3. – 10:00 Uhr)
„Bitte helft uns, das zu stoppen!“ oder „Warum muss ich 8 Stunden arbeiten, Menschen treffen, mit Kollegen auf engstem Raum arbeiten und darf dann zu Hause mit meiner Tochter nicht mehr vor die Türe gehen?“ – Fragen wie diese erreichen uns in der Life Radio Redaktion aktuell alle paar Minuten … hier wollen wir versuchen euch einen aktuellen Überblick zu geben.
Viele offizielle Baustellen sind bereits eingestellt worden. Vom Autobahnbetreiber Asfinag zum Beispiel oder auch das Land Tirol hat (wo das Land als Bauträger agiert) einen Baustopp angeordnet. Dennoch gibt es Bereiche, wo auf Baustellen weiterhin gearbeitet wird. Wir haben heute Franz Jirka, den Spartenomann für Gewerbe und Handwerk am Telefon erreicht. Er richtet im Life Radio Interview einen dringenden Appell an die Regierung!
Zusammengefasst fordert Jirka einen generellen Baustopp, damit auch private Unternehmen eine Rechtssicherheit haben und sich vor möglichen Pönale-Zahlungen schützen können. Er hat kein Verständnis dafür, dass sich „30 Bauarbeiter auf einer Baustelle ein Dixiklo teilen müssen, und dann daheim nicht mehr vor die Tür dürfen.“ Er fordert hier klare Verhältnisse und Informationen, so schnell wie möglich.
Nachdem die Strabag ihre österreichweit 1000 Baustellen einstellt, ziehen andere Baufirmen nach. Die Entscheidungen seien branchenweit abgestimmt worden.
⏩ Der Baubetrieb werde mit heutigem Tag geregelt eingestellt, teilte das börsenotierte Unternehmen am Mittwoch mit.
„Dies gilt bis auf Weiteres, mindestens jedoch, solange die 98. Verordnung des Bundesministers für Soziales gemäß §2 des COVID-19-Maßnahmengesetzes gilt – also bis zum 22.3.2020.“
⏩ Die rund 11.000 Mitarbeiter in Österreich werden „höchst vorsorglich“, wie die Strabag betont, beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet – „sowohl hinsichtlich des gewerblichen Personals als auch hinsichtlich der Angestellten in Österreich“.
⏩ Der Mindestabstand zwischen den Bauarbeitern sei nicht gewährleistet, außerdem sei die Lieferkette nicht sichergestellt, hieß es zur Begründung.
⏩ Die Strabag warnt vor negativen Folgen für das Unternehmen, kann diese aber nicht beziffern.
⏩ Die einzustellenden Baustellen würden gesichert und, weil nicht abschätzbar ist, wie lange dieser Ausnahmezustand tatsächlich dauert, für einen mehrwöchigen Stillstand vorbereitet. Projekte, bei denen der Mindestabstand eingehalten werden kann, sowie Projekte von übergeordnetem öffentlichem Interesse werden – im Einverständnis mit der Auftraggeberseite – eingeschränkt weitergeführt, so das Unternehmen.
⏩ Ob und inwieweit es auch in anderen Konzernländern zu temporären Baueinstellungen kommen werde, lasse sich derzeit nicht verlässlich abschätzen, erklärte der Konzern.
Update 18.3. – 16:30 Uhr
Auch Christoph Walser, der Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer hat zu dem Thema Stellung bezogen. Anbei das gesamte Gespräch mit Life Radio Reporter Philipp Granbacher.