Besonders oft verstecken sich Zecken an Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel oder Kniekehlen
Vom Hundebesitzer bis zum Pferdeliebhaber – viele Tiroler sind der Meinung: heuer gibt es besonders viele Zecken! Deshalb ist es umso wichtiger, nach jeder Wanderung durch Wälder oder Wiesen die Haut gründlich auf Zecken zu untersuchen. Wer dann zu Hause eine Zecke am Körper entdeckt, weiß aber oft nicht genau, wie er sie am besten entfernen soll. Wir haben eine Schritt-für-Schritt Anleitung für euch vorbereitet.
Gleich vorweg ein guter Tipp, für das Suchen der Zecken am Körper: Zecken stechen vor allem dort zu, wo es am Körper am wärmsten ist. Also vor allem an Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel oder in den Kniekehlen. Wenn ihr dann eine Zecke gefunden habt, gilt grundsätzlich: entfernt die Zecke so schnell wie möglich. Zecken übertragen schwere Krankheiten wie FSME oder Borreliose. Wenn sich Zecken länger ansaugen, geben sie nach ein bis zwei Tagen die Bakterien Borrelien ab.
Damit die Zecke beim Herausziehen nicht zerdrückt wird und somit weitere Krankheitserreger abgibt, ist das richtige Werkzeug entscheidend! Es gibt eigene Zeckenpinzetten, Zeckenzangen oder auch Zeckenkarten. Diese haben den Vorteil, dass der (mit Blut angesagte) Körper der Zecke hiermit möglichst nicht zerdrückt wird. In der Praxis ist es aber oft so, dass dieses Werkzeug nicht zur Hand ist, wenn man es braucht. Im Notfall könnt ihr euch aber auch selber eine Zeckenkarte bastlen. Wie einfach das geht – mit Dingen die jeder zu Hause haut – zeigen wir euch hier:
Schritt 1:
Eine Visitenkarte (oder besser 2, für mehr Stabilität), einen Tixo Streifen und eine Schere. Mehr braucht ihr nicht, um euch zu Hause eure eigene „Zeckenkarte“ basteln zu können.
Schritt 2:
Legt die beiden Visitenkarten übereinander und klebt sie mit einem Tixo Streifen zusammen. Alternativ könnt ihr auch einen etwas stärkeren Karton nehmen, wenn ihr sowas zu Hause habt.
Schritt 3:
Jetzt schneidet ihr mit der Schere einen möglichst schmalen Schlitz aus dem Karton heraus. Und schon ist euer „Zecken-Entfernungs-Gerät“ fast fertig.
Schritt 4:
Geschafft! Ihr schiebt eure selbst gebastelte „Zeckenkarte“ möglichst nahe an der Haut direkt unter die Zecke. Bis die Zecke am Ende des Schlitzes anliegt. Dann mit Gefühl die Zecke möglichst gerade nach oben herausziehen.
Wichtig ist, eine Zecke so schnell wie möglich zu entfernen! Und Mediziner raten auch auf alle Fälle zu einer FSME Impfung. Durch diese Hirnhautentzündung kann es zu ernsten gesundheitlichen Problemen kommen. Im schlimmsten Fall, kann eine FSME sogar zum Tod führen. Deshalb gilt: Impfen lassen! Den Körper nach längeren Zeiten im Freien auf Zecken kontrollieren und im Fall die Zecken möglichst schnell entfernen. Am besten gleich mit euren selbst gebastelten „Zecken-Gerät“. Gutes Gelingen und schönen (hoffentlich zeckenfreien) Sommer!
Nach dem Entfernen der Zecke ist es auch wichtig, diese richtig zu entsorgen. Lebende Zecken sollten nicht in die Toilette geworfen werden, da Zecken selbst das überleben können. Zerdrücken zwischen den Fingern ist auch nicht ideal, da hier erneut Krankheitserreger übertragen werden könnten. Am besten legt ihr die Zecke in ein Papiertuch und zerquetscht die Zecke dann mit einem harten Gegenstand, zB einem Glas. Danach gründlich die Hände waschen. Somit seid ihr bestmöglich vor einer möglichen Ansteckung mit Krankheitserregern geschützt.
Auch wenn es im Volksmund meist anders gesagt wird: richtig ist, dass Zecken stechen. Sie verfügen über scharfes Mundwerkzeug. Damit ritzen Zecken die Haut ihres Opfers auf. Danach stecken sie ihren „Stechrüssel“ (Hypostom) im das Gewebe ihres Opfers. Um sich möglichst lange festhalten zu können, hat die Zecke zwei Tricks auf Lager: Zum einen verankern sie sich mit Widerhaken, die sich am Stechapparat befinden, in ihrem Opfer. Zum anderen produzieren manche Zeckenarten 5–30 Minuten nach dem Stich eine Art Klebstoff, durch den sie sich mit dem Wirt fest verkleben. Warum wir so einen Zeckenstich im Regelfall gar nicht spüren ist ebenfalls ein Trick der Zecke. Um möglichst lange nicht entdeckt zu werden. Sie gibt mit dem Speichel ein Betäubungsmittel ab. Daher tut ein Zeckenstich nicht weh, obwohl der Stechapparat der Zecke viel dicker und gröber ist als zum Beispiel der einer Stechmücke.